Hier möchte ich Euch einige Erfahrungsberichte und meine Publikationen vorstellen:
- zu Golden Retriever Cooper – Hund mit Übergangsepithelkarzinom der Nasenschleimhaut
- Zahnkaninchen
- zu Katze Arya – mit starkem Pruritus (Juckreiz) und Hautirritationen
- zu Hund Stella mit Kerion – einer entzündlichen Dermatophytose (Pilzerkrankung) der Haut
- zu DMSO in der praktischen Anwendung
- Katze Newton mit Fibrosarkom
Golden Retriever Cooper – Hund mit Übergangsepithelkarzinom der Nasenschleimhaut
Diese Fallstudie handelt von Cooper, einem Golden Retriever, der am 23. September 2011 geboren wurde. Cooper kam im Februar 2022 mit der Diagnose „Übergangsepithelkarzinom“ in der Nase zu mir in die Praxis.
VORGESCHICHTE
Neben einer Entzündung des äußeren Gehörgangs (Oti- tis externa) links und einer Konjuktivitis (Bindehautentzün- dung) links litt Cooper unter rezidivierendem Nasenblu- ten aus dem linken Nasenloch. Beim Tierarzt wurde am 31. Januar 2022 eine Nasenspiegelung (Rhinoskopie) vor- genommen, bei der eine große Masse von 1,5 cm x 2 cm in toto mit der Biospiezange entnommen wurde.
Die histopathologische Untersuchung der Masse ergab ein Übergangsepithelkarzinom, also einen malignen Nasenhöhlentumor.
KRANKHEITSBILD
Nasenhöhlentumore sind hauptsächlich in den mittleren kaudalen Abschnitten der Nasenhöhle lokalisiert und wachsen lokal invasiv. Zum Zeitpunkt der Diagnose haben sie sich in der Hälfte der Fälle bereits auf die kontralaterale Nasenhöhle ausgebreitet.
Die häufigsten klinischen Symptome sind mukopurulen- ter bis hämorrhagischer Nasenausfluss, Niesen, Schniefen, Stridorgeräusche und Nasenbluten (Epistaxis).Ohne Therapie liegt die mediane Überlebenszeit bei 3 Mo- naten, in jedem Fall aber weniger als 5 Monate.
Durch die anatomischen Voraussetzungen ist eine großzügige chirurgische Tumorexzision nicht möglich und die Überlebenszeit verbessert sich in der Regel nicht. Schulmedizinisch wäre eine Bestrahlungs- und Chemotherapie möglich gewesen, die die Lebenserwartung laut Studien auf 9 – 16 Monate verlängern kann (Quelle: Kleintieronkonologie von Martin Kessler).
Aufgrund der zu erwartenden Nebenwirkungen einer Bestrahlungs- und Chemotherapie und in Anbetracht des Alters des Hundes von 10 Jahren hat die Besitzerin diese Therapien jedoch abgelehnt.
FUTTERZUSATZMITTEL UND NATURHEILKUNDLICHE THERAPIE
Seit Mitte Februar 2022 bekommt Cooper nun Vitalpilze, um das Tumorwachstum zu hemmen. Erstes Standbein der Therapie war eine Mischung folgender Vitalpilze: ABM, Mai- take, Shiitake, Auricularia und Polyporus.
Zweites Standbein der Therapie war zu diesem Zeitpunkt Artemisia annua in DMSO gelöst, das Cooper kurweise über 4 Wochen bekam, dann 2 Wochen Pause, dann wieder 4 Wochen usw. Die Pausen wurden eingelegt, um einer Blutarmut vorzubeugen, die bei dauerhafter Gabe von Artemisia annua eintreten kann.
Im März 2022 waren Otits und Konjuktivitis abgeklungen. Das bis dahin tägliche Nasenbluten hörte bereits am 20. Fe- bruar 2022 auf, trat jedoch im März nach einer 5-tägigen Pilz-Pause noch einmal auf. Im Juni 2022 hatte sich der Tumor deutlich vergrößert und war durch den Knochen nach außen gewachsen. Ein Thera- pieversuch mit Curcumin war wenig erfolgreich und wurde nach einigen Wochen eingestellt. Ende Juli 2022 war der bis dato verlegte Tränen-Nasen-Ka- nal trotz weiteren Wachstums des Tumors wieder frei. Cooper zeigte ein gutes Allgemeinbefinden, es waren keine Metastasen in den Lymphknoten nachweisbar; Lunge und Herz waren ohne Befund, die Sauerstoffsättigung lag bei satten 99 Prozent.
Im August 2022 war eine Atmung durch die Nase kaum noch möglich und Cooper zeigte besonders im Schlaf häu- fig Atemgeräusche, da das Nasensekret nicht mehr über die Nase abfließen konnte. Er bekam zur Unterstützung Thymi- antee. Aufgrund auftretender Blutarmut bei Gabe von Arte- misia annua haben wir dieses eingestellt. Cooper erhielt aber weiterhin Vitalpilze, da diese ihm sehr gut bekamen. Im September 2022 hatte der Tumor äußere Maße von 11 cm x 7 cm eingenommen und wuchs weiter dorsal. Eine Infiltration von Gaumen, Maulhöhle, Orbita oder Gehirn war nicht vorhanden. Cooper zeigte wieder eine leichte Otitis sowie einen leichten Nickhautvorfall. Er bekam nun zusätzlich täglich Zeolith (unabhängig von den Mahlzeiten) zum Entgiften und 3 x täglich Augentropfen mit DMSO und Euphrasia. Sein Allgemeinzustand war nach wie vor gut, er war fröhlich ver- spielt und machte täglich Spaziergänge von 1 – 2 Stunden. Bei der Länge der Spaziergänge richtete sich sein Frauchen ganz nach ihm und seinem Empfinden.
Seit der Diagnose sind nun 8 Monate vergangen. Cooper feierte am 23. September 2022 seinen 11. Geburtstag. Davon haben wir kaum zu träumen gewagt! Im Oktober 2022 hatte der Tumor äußere Masse von 14 cm x 9 cm und schränkte Coopers Gesichtsfeld etwas ein. Obwohl kaum noch Atmung durch die Nase möglich war, lag die Sauerstoffsättigung bei 98 Prozent und Coopers Allgemeinzustand war unverändert gut. Um das Tumorwachstum zu hemmen, bekam er nun täglich einen Tropfen ätherisches Öl der kana-dischen Balsam-Tanne in einem Esslöffel Olivenöl, das er sehr gerne annahm. Weiterhin erhielt Cooper seine Vitalpilze und 1⁄2Tl Zeolith täglich.
Im November 2022 trat hin und wieder Nasenbluten auf, vermutlich ausgelöst durch Niesen, wodurch kleinere Blut- gefäße des Tumors platzten, was aber schnell wieder ver- schwand. Die Größe des Tumors lag bei 15 cm x 9 cm, das Wachstum schien sich tatsächlich zu verlangsamen. Wir er- gänzten seine bestehende Therapie um hochdosiertes Vitamin C, um Antioxidantien zu unterstützen. Der Puls lag bei 85, die Sauerstoffsättigung bei 99 Prozent. Der leichte Nickhautvorfall war deutlich zurückgegangen. Anfang Januar 2023 war Coopers Allgemeinbefinden den Umständen entsprechend nach wie vor sehr gut. Er zeigte keine Gewichtsabnahme und außer der eingeschränkten Nasenatmung sowie seltenem Nasenbluten keine Einschränkungen des Allgemeinbefindens. Cooper hat weiterhin keine Metastasen und keine Infiltration des Gaumens oder des Gehirns durch den Tumor. Die Größe des Karzinoms liegt inzwischen bei 18 cm x 11 cm, was Coopers Gesichtsfeld links einschränkt. Das Auge ist in seiner Funktionalität aber nicht beeinträchtigt und der vorrübergehende Nickhautvorfall ist wieder zurückgegangen. Seine Sauerstoffsättigung liegt bei 99 Prozent, er hat einen kräftigen regelmäßigen Herzschlag von 95, die Lunge ist frei und es sind keine Metastasen an den Lymphknoten zu ertasten. Wir haben jetzt Ende Januar 2023 und Coopers Diagnose ist genau 12 Monate alt. Er hatte eine prognostizierte Lebens- erwartung von 3 Monaten. Wir haben Cooper ein wundervolles Jahr geschenkt! Cooper ist ein fröhlicher Hund, der aktiv am Tagesgeschehen teilnimmt, täglich seine geliebte Leckerlisuche macht und ausgedehnte Spaziergänge im Park genießt.
Bei meinen Hausbesuchen kommt er mir immer schwanz- wedelnd mit seinem Lieblingskuscheltier in der Schnauze entgegen und freut sich. Seine Tierärztin hat ihn als Wunder bezeichnet und staunt jedes Mal, wie gut es ihm geht und dass er noch so lange Spaziergänge machen kann. Solch einen Fallverlauf hat sie in ihrer langjährigen Tätigkeit noch nicht miterlebt, sagt sie. Cooper hat allen Statistiken getrotzt und die Prognose von maximal 3 Monaten Lebenserwartung schon vierfach überlebt, und das mit ausgezeichneter Lebensqualität, un- gebrochenem Lebenswillen und der Unterstützung seines Frauchens.
ZUSÄTZLICHE THERAPIE DER TIERÄRZTIN
Kuren mit Komplexmitteln der Firma Heel zur Stärkung der Konstitution. Seit August 2022 vorsorgliches Schmerzmanagment mit Novalgin und Substitution von VitaminK, um die Blutgerinnung zu gewährleisten, falls ein größeres Blutgefäß in der Nase rupturieren sollte.
veröffentlicht im „mein Tierheilpraktiker“ – Ausgabe 01/2023
Cooper ist am 27.06.2023 im Alter von 11 Jahren und 9 Monaten, 17 Monate nach Diagnose, durch tierärztliche Unterstützung, friedlich zu Hause eingeschlafen.
Hebamme für Hunde – Begleitung während Trächtigkeit und Geburt
Veröffentlicht im „mein Tierheilpraktiker“ – Ausgabe 05/2024
Akute bakterielle Hepatits beim Hund
veröffentlicht im „mein Tierheilpraktiker“ – Ausgabe 02/2024
Hepatitis – PDF download
Zahnkaninchen
veröffentlicht im „mein Tierheilpraktiker“ – Ausgabe 03/2023
THP 3_23_final_Zahnkaninchen. (PDF)
Dentalhygiene beim Hund
veröffentlicht im „mein Tierheilpraktiker“ – Ausgabe 04/2023
Dentalhygiene_THP4_23. (PDF)
Mykotoxikose durch Schimmelpilze im Heu
Mykotoxikose THP 6_23. (PDF)
Katze Arya – mit starkem Pruritus (Juckreiz) und Hautirritationen
Arya kam im August 2022 zu mir. Zu diesem Zeitpunkt war sie 4 Jahre alt und schon seit über zwei Jahren in tierärztlicher Behandlung wegen ihrer Hautprobleme. Ihre Haut war an mehreren Stellen blutig gekratzt, gerötet, sie hatte teils nässende Hautwunden und sehr brüchiges Fell. Arya musste ständig einen Kragen tragen damit sie sich nicht weiter verletzte durch das ständige kratzen.
Mehrere Behandlungen mit Kortison und Antibiotika brachten nur kurzzeitige Besserung und die hübsche Dame war immer deutlicher eingeschränkt durch ihre Erkrankung.
Sie kam ursprünglich aus dem Tierschutz in Spanien und wurde dort schon mit wenigen Monaten kastriert (lt. Angaben mit ca. 8 Wochen). Als sie nach Deutschland kam war sie 6 Monate alt und kurz danach begannen ihre Probleme.
Ich gehe davon aus das die frühe Kastration und die damit verbunden Gabe von Antibiotika schon sehr früh das Mikrobiom ihres Darmes zerstört hat, welches dann irgendwann zu diesen Problemen führte.
Die meisten Hautprobleme und Unverträglichkeiten bei unseren Haustieren rühren nicht wirklich von der Haut her, sondern von einem gestörten Darm der seine Funktion nicht mehr richtig ausüben kann. Dies führt zu Juckreiz, Hautirritation, übermässigem Kratzen oder ständigem lecken der Pfoten.
Weil die Erkrankung schon relativ lange bestand war klar das auch die naturheilkundliche Behandlung einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Als Faustregel sagt man auch: „So lange wie eine Krankheit bestand, genauso lange braucht es auch bis sie wieder ausheilt.“
Wir begannen also den Darm mit Hilfe der Naturheilkunde wieder aufzubauen. Sie bekam etwas um die Darmschleimhaut wieder aufzubauen, etwas um das bakterielle Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen und etwas fürs Fell.
Es dauerte eine Weile bis die ersten Besserungen sichtbar wurden…
Das wichtigste und auch schwierigste bei dieser Behandlung ist das „Durchhalten“! Eine Darmsanierung kann gut und gerne mehrere Monate dauern und man muss Geduld mitbringen bis die ersten Erfolge sichtbar werden.
Aryas „Personal“ hat super mitgearbeitet und sie hat täglich die entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel bekommen. Mit viel Geduld und Durchhaltevermögen wurde Aryas Haut und Fell Stück für Stück besser.
Im Dezember bekam Arya aufgrund einer Unvertäglichkeit noch einmal Kortison vom Tierarzt, was in diesem besonderen Fall ein guter Impuls für die Heilung war. Durch die einmalige Gabe von Kortison legte sich der Juckreiz und das erlernte Kratzverhalten wurde unterbrochen. Das reichte als Impuls um die durch die Naturheilkunde begonnene Heilung anzukurbeln.
Innerhalb kurzer Zeit heilte die Haut ab und Arya machte große Fortschritte. Im Februar 2023 waren alle wunden Stellen abgeheilt.
Alle Stellen? …. nein, nicht ganz an einer Stelle ist noch eine kleine Wunde übrig, die sie sich aktuell immer wieder aufbeisst. Diese behandeln wir nun zusätzlich lokal und hoffen das auch der letzte Rest ihrer schlimmen Erkrankung nun endlich abheilt.
Den Kragen braucht sie nun nicht mehr und sie ist ist viel agiler und fröhlicher geworden.
Endlich kann Arya ihr Leben geniessen!
Update aus April 2023:
Aryas Fell sieht wieder wunderschön aus, keine abgebrochenen Haare mehr. Es ist voll und gleichmässig, sogar an den Beinen. Ihre Besitzer sagten das sie damit gar nicht mehr gerechnet hätten.
Und als ganz wundervolle erstaunliche Nebenerscheinung haben sich ihre Bewegungsabläufe deutlich verbessert. Als ich Arya kennenlernte lief sie sehr staksig, als würden ihre Beine nicht richtig zu ihrem Körper gehören. Sie konnte kaum springen, ist dabei häufig gestürzt und hat sich „verschätzt“ was Abstände angeht.
Inzwischen bewegt sie sich katzengemäß geschmeidig, elegant und kann wieder richtig springen!
Es ist naheliegend das diese Koordinationsschwierigkeiten kognitiv bedingt waren, weil ein Großteil ihres Gehirnes nur mit „es juckt, es juckt, es juckt“ beschäftigt war. Ein schönes Happy End für Arya 🙂
Hund Stella mit Kerion, einer entzündlichen Dermatophytose (Pilzerkrankung) der Haut
Die Dermatophytose, also eine Pilzinfektion (hier in Form eines Kerions) bildet sich häufig durch eine Immunschwäche und wird als sog. Zoonose bezeichnet. Dies bedeutet das die Erkrankung ansteckend ist und auch Menschen betreffen kann. Die Übertragung erfolgt durch Bürsten, Decken oder infinzierte Haare von Tier zu Tier oder auch von Tier zu Mensch.
Wobei Pilze sich gerne auf andere Erkrankungen, bzw. eine Immunschwäche setzen.
Stella hatte einige Wochen zuvor eine allergische Reaktion auf einen Kauknochen aus dem Futterhandel. Da diese Kauknochen leider häufig mit Chemikalien belastet sind kommen solche Reaktionen nicht selten vor. Eine schnelle Behandlung mit Cetirizin (vom Tierarzt verordnet) hat die Symptome innerhalb von eine Stunde abklingen lassen. Aber die Zeit hat wohl ausgereicht um sich mit dem Pilz anzustecken, der auf dem geschwächten Immunsystem der Haut eine ideales Milieu gefunden hat. Die Symptome des Kerions traten dann einige Wochen später auf.
Da Pilzinfektionen ansteckend sind ist Hygiene ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Alle Decken und Kissen sollten regelmässig bei 60°C gewaschen werden.
Obwohl manche Pilzinfektionen nach einigen Monaten spontan abheilen können, sollte die Infektion immer behandelt werden; allein schon um einer Verbreitung und Ansteckung von anderen Tieren und Menschen zu vermeiden.
Die herkömmliche evidenzbasierte Behandlung dauert in so einem Fall manchmal Wochen und Monate und ist teils mit deutlichen Nebenwirkungen verbunden.
Bei der naturheilkundlichen Therapie von Stella habe ich mich für die lokale Behandlung der Dermatophytose mit kolloidalem Silberwasser entschieden, welches sehr engmaschig und regelmässig, über einen längeren Zeitraum durch die Patientenbesitzer aufgesprüht wurde. Kolloidales Silberwasser hat erfahrungsgemäß eine gute Wirkung gegen Pilzinfektionen, was sich auch in diesem Fall wieder bestätigte.
Nach ca. 2 Wochen ist das Kerion abgefallen und weiter 2 Wochen später war das Fell komplett nachgewachsen.
Stella ist nun wieder gesund, ganz ohne chemische Medikamente und ganz ohne Nebenwirkungen.
Diagnose:
Am sichersten können Pilzinfektionen durch das Anlegen einer Pilzkultur im Labor diagnostiziert werden, dies kann aber u. U. bis zu 4 Wochen dauern.
In Stellas Fall konnte die Diagnose schnell durch die Untersuchung mit der Wood´schen Lampe bestätigt werden, welche durch ultraviolettes Licht den Nachweis von Microsporum canis (dem häufigsten Hautpilz von Hund &.Katzen) ermöglicht. Dieser Pilz produziert in 50-80% der Fälle Stoffwechselprodukte welche Fluoreszenz zeigen und unter der Wood´schen Lampe grün leuchten..
Diese Untersuchungsmethode steht auch in der mobilen Tierheilpraxis unmittelbar zur Verfügung.
DMSO in der praktischen Anwendung
Immer wieder hört man den Begriff DMSO und wird auch im Praxisalltag damit konfrontiert.
Aber was ist eigentlich DMSO und wofür kann es angewendet werden?
DMSO ist die Abkürzung für Dimethylsulfoxid, eine farblose Flüssigkeit die seit dem letzten Jahrhundert als Lösungsmittel in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verwendet wird. DMSO ist eine Schwefelverbindung die als Nebenprodukt der Holzzellstoffproduktion entsteht – ein natürlicher Rohstoff. Sein Gefrierpunkt liegt bei 18°C, wird es mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten vermischt entwickelt sich Wärme und es ist ein hilfreicher Rohstoff in der naturheilkundlichen Praxis.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde DMSO ausschließlich als technisches Lösungsmittel verwendet, bevor es in den 60er Jahren aufgrund seiner Eigenschaften auch zur Heilung verschiedener Erkrankungen eingesetzt wurde.
DMSO hat unter Anderem entzündungshemmende, schmerzlindernde, antioxidative, muskelrelaxierende, antivirale, bakteriostatische, immunmodulierende, regerationsfördernde, hautverbessernde, zellpenetierende und abschwellende Wirkungen.
Viele dieser Wirkungsweisen können wir uns zu Nutze machen.
Bei der Anwendung von DMSO sind im Vorfeld einige Dinge zu beachten. Wegen seiner Eigenschaft als Lösungsmittel sollten vorzugsweise keine Kunststoffmaterialien im Zusammenhang mit DMSO verwendet werden. Eine Ausnahme bilden Kunststoffe aus HDPE oder eine kurzfristige Nutzung von Pipetten und Spritzen die man vorher einmal mit purem DMSO gespült hat. Wenn möglich sind aber Materialen wie Glas, Porzellan und Metall vorzuziehen. DMSO Mischungen mit weniger als 50% haben nur noch eine sehr schwache Wirkung auf Kunststoffe und die Nutzung von Einwegspritzen oder Pipetten ist problemfrei möglich. Gelagert werden DMSO-Mischungen und pures DMSO in Braunglasflaschen.
Aber wofür genau kann DMSO nun in der Praxis Verwendung finden?
Da wären zum Beispiel Blutergüsse, Schwellungen, Verstauchungen, Zerrungen und stumpfe Traumen. Sehr gute Wirkung zeigt es auch bei Arthrose und Arthritis. Weitere Anwendungsgebiete sind Entzündungen, Abszesse und Wundversorgung. Und nicht zuletzt Infektionen wie Rhinitis, Konjunktivitis, Zystitis und andere bakterielle Infekte.
Je nach Anwendungsgebiet wird DMSO mit verschiedenen Flüssigkeiten gemischt bzw. verdünnt. Geeignet für die Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung sind u. A. Wasser, Kochsalzlösung, dest. Wasser, kolloidales Silberwasser, Magnesiumchlorid, Aloe Vera etc.
Für die äußere Anwendung an Beinen, Armen und Rumpf wird eine 60%ige Mischung verwendet, z. B. mit (dest.) Wasser, Kochsalzlösung, kolloidalem Silberwasser, Magnesiumchlorid oder Aloe Vera. Für äußere Bereiche mit empfindlicher Haut wie Hals und Kopfbereich nutzt man eine 30%ige Mischung. Für Körperhöhlen und Schleimhäute (Nasen- Ohrentropfen, Einläufe, Blasen und Scheidenspülungen) wird eine 15%ige Verdünnung angewendet. In letzterem Fall wird das DMSO mit keimfreier isotonischer Kochsalzlösung oder isotonischem Meerwasser verdünnt.
Trinklösungen werden üblicherweise auf 5% verdünnt.
Darüber hinaus sind auch Anwendungen an den Augen möglich mit einer 3%igen Lösung, verdünnt mit isotonischer Kochsalzlösung.
Diese Konzentrationen können abhängig vom Anwendungsgebiet angepasst und variiert werden, besonders bei der äußeren Anwendung.
Die pure Anwendung von DMSO wird lediglich punktuell durch Auftupfen mit einem Wattestäbchen durchgeführt, z. B. auf Warzen oder Herpesbläschen.
Zu Anfang haben wir gesagt das DMSO ein Lösungsmittel ist und eine zellpenetrierende Wirkung hat. Diese beiden Eigenschaften können in der praktischen Anwendung sehr nützlich sein.
So kann DMSO ein wunderbares Hilfsmittel in der Phytotherapie, bei der Herstellung von Kräuterauszügen oder Propolisauszügen sein.
DMSO löst die wertvollen Inhaltstoffe schneller und wirksamer aus Pflanzen & Propolis als Alkohol es kann. Besonders bei der Anwendung am Tier ist eine alkoholfreie Tinktur sehr sinnvoll.
Im Prinzip können Auszüge aus allen Pflanzen hergestellt werden, die in der Phytotherapie Anwendung finden, z. B. Echinacea, Salbei, Ingwer, Calendula, Spitzwegerich usw.
Die so gewonnenen Tinkturen können dann entsprechend weiterverarbeitet werden. Auch Mischungen mit Pflanzenauszügen auf Glycerinbasis sind möglich.
Bei der Anwendung ist dann die zellpenetrierende Eigenschaft von DMSO hervorzuheben. Denn DMSO kann die Zellmembran durchdringen und auch andere Stoffe in die Zellen einschleusen. Somit wirkt es als Carrier (Schlepper) und die Wirksamkeit von Pflanzenauszügen und Medikamenten kann mit DMSO intensiviert werden.
Wendet man DMSO an so ist dabei immer auf Sauberkeit zu achten!
Bei der äußeren Anwendung sollte man immer im Hinterkopf haben das DMSO andere Stoffe in die Zellen und tieferen Hautschichten transportieren kann, die sich vielleicht vorher schon auf der Haut befunden haben, z. B. Kosmetika oder Hautpflegemittel die Emulgatoren, Stearate, Parabene etc. enthalten. Die Stelle an der die DMSO-Lösung aufgetragen wird, sollte vorher ggf. mit Wasser gereinigt werden.
Bei der inneren Einnahme gilt es zu bedenken das DMSO ein Wirkverstärker ist und somit die Wirksamkeit von verabreichten Medikamenten verstärken kann, und auch deren Nebenwirkungen. Eine gleichzeitige Anwendung von DMSO und Antibiotika oder Chemotherapeutika ist somit kontraindiziert.
Besonders verstärkt werden unter anderem die Wirkungen von Cortison, Schmerzmitteln vom NSAR & Morphium Typ, Gold Arzneien und Lithium, was ggf. eine Reduzierung der Dosierung und damit auch der Nebenwirkungen dieser Medikamente ermöglicht.
Auch DMSO kann in seltenen Fällen Nebenwirkungen auslösen. Innerlich angewendet kann es u. U. besonders am Anfang zu Schwindel, Kopfdruck, Blutdrucksenkung oder vermehrtem Speichelfluss kommen.
Bei der äußeren Anwendung kann es durch die durchblutungsfördernde Wirkung zu Hautrötungen und Kribbeln kommen.
Die wohl bekannteste und häufigste Nebenwirkung von DMSO ist der unangenehme Körpergeruch während der Einnahme, den einige als knoblauchartig oder fischig beschreiben.
DiMethylSulfOxid wird in der Leber zu MSM (organischer Schwefel, der therapeutisch u. A. bei Arthrose und zur Stärkung des Bindegewebes eingesetzt wird) verstoffwechselt und zu einem geringen Ausmaß zu Dimethylsulfid (DMS), welches die physiologische Ursache für den o. g. Mund und Körpergeruch ist.
Dieser Körpergeruch verschwindet 1-2 Tage nach absetzen des DMSOs und nach drei Tagen ist es im Körper vollständig abgebaut.
Diese Nebenwirkungen sind aber aufgrund der vielfältigen positiven Eigenschaften von DMSO gut hinnehmbar.
Wer DMSO praktisch anwenden möchte sollte sich aufgrund der mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten auf jeden Fall weiter in das Thema einlesen oder entsprechende Fortbildungen besuchen.
veröffentlicht im „mein Tierheilpraktiker“ – Ausgabe 02/2023
Katze Newton mit Fibrosarkom
Bei Kater Newton wurde Anfang März 2023 ein Fibrosarkom zwischen den Schulterblättern diagnostiziert.
Fibrosarkome kommen bei Katzen relativ häufig vor, wobei Newton mit seinen 3 Jahren sehr früh betroffen war. Es handelt sich dabei um einen bösartigen Hauttumor der von Bindegewebszellen ausgeht. Diese Art Tumore wachsen sehr schnell, großflächig und breiten sich fingerförmig aus. Häufig treten sie an der seitlichen Bauch-Brustwand oder zwischen den Schulterblättern auf.
Der Tumor wurde beim Tierarzt großflächig chirurgisch entfernt, was die bevorzugte Methode ist, da sie den meisten Erfolg verspricht. Weil diese Art Tumor auf Chemotherapie nicht sehr gut ansprechen, war diese Therapie keine Option. Allerdings könnten Chemo- und/oder Bestrahlung begleitend eingesetzt werden, denn in 70% der Fälle rezidiviert der Tumor (bildet sich also wieder neu).
Weil der Tumor bei Newton früh festgestellt und entfernt wurde kam für ihn eine naturheilkundliche Therapie in Frage, um ein Rezidiv zu unterbinden. Von der Tierärztin erhielt er Tarantula-Injektionen und wir starteten Mitte März, ca. zwei Wochen nach seiner OP mit Vitalpilzen.
Knapp sechs Wochen später war die OP Wunde gut verheilt und es hatte sich kein neuer Tumor gebildet!
Die Tierärztin ist sehr zufrieden mit dem Heilungsverlauf und war positiv überrascht das sich nichts nachgebildet hat, denn dies passiert leider häufig sehr schnell. Laut ihrer Aussage stehen die Chancen sehr gut das nun auch nichts mehr nachkommt, wenn sich bis jetzt kein Rezidiv gebildet hat.
Newton bekommt die Vitalpilze vorsorglich weiterhin, um jedes Krebsgeschehen im Vorfeld zu unterbinden. Die Einnahme erfolgt in diesem Fall dauerhaft.
Sein Frauchen tastet ihn regelmässig ab und alle 3 Monate sollte er zur Kontrolle kommen.
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