Phytotherapie – Heilpflanzen

 

Phytotherapie; Heilpflanzen; Kräuter;
Unkraut oder Heilpflanze?

 

Einer meiner Schwerpunkte ist die Behandlung mit Heilpflanzen, auch Phytotherapie genannt. Eine uralte Heilmethode, die sich über Jahrtausende bewährt hat.

So vielseitig wie die Natur, so vielseitig sind auch die Anwendungsgebiete von Kräutern und Pflanzen.

Wie sagt man so schön: „Gegen alles ist ein Kraut gewachsen!“

Jeder kennt den Fencheltee für Babys, der bei Verdauungsproblemen hilft. Die beruhigende Wirkung der Melisse oder den Hopfen als Einschlafhilfe. Auch von Canberrys gegen Blasenentzündung haben schon viele gehört. Calendula wird traditionell seit Jahren für die Haut eingesetzt usw. Die Liste der Heilkräuter ist endlos lang und hat eine ebenso lange Geschichte.

Die Basis unserer heutigen Medizin ist die Phytotherapie!

Kleine Kräuterkunde

Aloe Vera: Kühlend, Entzündungshemmend, Linderung bei Verbrennungen, gegen Geschwüre & Abszesse, Hautregeneration 

Arnika: bei Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen, Ödemen oder Schwellungen, entzündungshemmend, schmerzlindernd, geweberegenerierend

Birkenblätter- & Blüten: harntreibend, antibiotisch

Brennnessel: leicht harntreibend, schmerzstillend, entzündungshemmend, positive Beeinflussung bei Arthrose, Arthritis, Blasenbeschwerden 

Brombeerblätter: zusammenziehend (gegen Durchfall), senkt den Blutzucker

Calendula: Unterstützt die Wundheilung, entzündungshemmend, antibakteriell, antifungizid, schmerzlindernd, fördert die Regeneration

Cranberry: wirkt gegen Blasenentzüdung

Echinacea: entzündungshemmend, Stärkung des Immunsystems, antiviral

 Kräuterauszüge

Euphrasia / Augentrost: lindernd bei entzündeten und träneneden Augen

Fenchel: verdauungsfördernd, krampflösend, gegen Blähungen, schleimlösend

Gänseblümchen: blutreinigend, stoffwechselanregend, gegen Hautbeschwerden, zur Wundbehandlung, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend 

Goldrute: gegen Harnwegsentzündungen, krampflösend, entzündungshemmend, durchspülen der Blase 

Grapefruitkernextrakt: gilt als natürliches Antibiotikum und wird schon lange bei der Bekämpfung von Bakterien, Viren und Pilzen angewendet

Hanföl: Regeneration der Haut, beruhigend, schmerzlindernd, gegen Ekzeme 

Hauhechel: Ausschwemmen von Nieren & Blasengrieß

Ingwer: schleimlösend, entzündungshemmend, stoffwechselanregend, immunsystemstärkend, verdauungsfördernd

Kamille: wundheilungsfördernd, entzündungshemmend, krampflösend, entblähend, mild beruhigend, reizlindernd 

Kümmel: krampflösend, entblähend, verdauungsfördernd, appetitanregend, fördert die Durchblutung der Magen-Darm-Schleimhaut, regt den Gallenfluss an

Pfefferminze: krampflösend, gallenflussfördernd, antimikrobiell, antiviral, harntreibend 

Salbei: Entzündungshemmend im Hals-, Rachenraum und den oberen Atemwegen, Gegen Magen-Darm-Beschwerden 

Schachtelhalm: gegen Harnwegserkrankungen, gegen Nieren- & Blasengrieß, bei schlecht heilenden Wunden 

Und dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Vielfalt der Heilpflanzen…

 

Zubereitungsmöglichkeiten

Die Pflanzen bzw. Pflanzenteile können unterschiedlich zubereitet und verabreicht werden. Die einfachste und bekannteste Art ist wahrscheinlich der Teeaufguss aus frischen oder getrockneten Kräutern, den man trinkt. Aber auch Umschläge oder Teilbäder können mit Tee gemacht werden.
Auch werden Tinkturen und Extrakte aus Pflanzen hergestellt. Mit Hilfe von Alkohol, Glycerin oder DMSO werden den Pflanzen die wichtigen Inhaltsstoffe entzogen und nutzbar gemacht. Für die Anwendung am Tier bevorzuge ich alkoholfreie Tinkturen, da unsere Haustiere keinen Alkohol vertragen.
Einigen Pflanzen werden als Mazerat, also als Kaltaufguss zubereitet und andere kann man einfach ins Futter geben.

Die richtige Mischung mit der passenden Zubereitung ist ein wichtiger Bestandteil der Heilkunde.

Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

Einige der für uns therapeutisch nutzbaren Inhaltsstoffe von Pflanzen möchte ich euch gerne vorstellen.

Aloin, in Aloe Vera enthalten – hat eine antibakterielle Wirkung und förder die Regeneration der Haut nach Verbrennungen.

Ätherische Öle, z. b. enthalten in Baldrian, Fenchel, Hopfen, Kamille, Kümmel, Pfefferminze, Rosmarin, Ringelblume – haben je nach Ursprungspflanze ganz unterschiedliche Wirkungen, sie könne z. b: entspannend, belebend oder erfrischend wirken. Ätherische Öle  werden auch in der Aromatherapie eingesetzt.

Bitterstoffe, z. B. enthalten in Artemisia Annua, Beifuss,  Gänseblümchen, Löwenzahn, Ruprechtskraut, Teufelskralle usw. – wirken Appetitanregend durch die Förderung der Galleproduktion  und fördern so die Verdauung. Sie werden traditionell bei Verdauungs- und Leberbeschwerden eingesetzt.

Cannabinoide, enthalten in der Hanfpflanze – wirken gezielt auf die Cannabinoidrezeptoren. Mehr dazu unter CBD.

Flavonoide, z. B. enthalten in Arnika, Birke, Goldrute,Rosmarin, Kümmel, Ringelblume, Schachtelhalm, Teufelskralle usw. – sind Antioxidantien die Entzündungen lindern, den Blutdruck senken und das Immunsystem stärken können.

Gerbstoffe (Tannine), z. B. enthalten in Gänseblümchen, Ruprechtskraut, Thymian, Eichenrinde, Frauenmantel, Salbei usw. – sie haben eine beruhigende & antimikrobielle Wirkung, außerdem wirken sie zusammenziehend auf die Schleimhäute. Sie werden traditionell eingesetzt zum verschließe von kleinen Wunden und bei Durchfallerkrankungen. Außerdem senken sie den Blutzuckerspiegel. ACHTUNG: Tannine hemmen die Aufnahme von einigen Nährstoffen und sollten nie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Glycoside, z. B. enthalten in Spitzwegerich – erhöht die Kontraktionskraft des Herzens.

Schleimstoffe, z. B. enthalten in Leinsamen, Flohsamen, Spitzwegerich, Lindenblüten – regulieren den Stuhlgang, helfen die Darmschleimhaut zu regenerieren, können Giftstoffe aufnehmen, Entzündungen hemmen und den Blutzucker senken.

Saponine, z. B. enthalten in Gänseblümchen, Goldrute, Kichererbsen, Erdnüssen, Saubohen, Linsen, Erbsen, Spinat, Hafer, Fenchel usw. – lt. Studien wirken sie schleimlösend, entzündungshemmend, blutdrucksendend, immunstimulierend, antibiotisch und antioxidativ.

 

Inzwischen können viele dieser pflanzlichen Inhaltsstoffe auch synthetisch hergestellt und in der Medizin eingesetzt werden. Und doch werden die gesundheitsfördernden Wirkungen von Pflanzen bei der synthetischen Herstellung oftmals nicht erreicht. Denn Kräuter enthalten nicht nur einen Inhaltsstoff, sondern eine Komposition aus verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen. Wie diese verschiedenen Inhaltsstoffe zusammen wirken und warum die ganze Pflanze oftmals besser wirkt als einzelne Komponenten ist bisher noch nicht abschließend erforscht. Bekannt ist aber das natürliche Auszüge aus Kräutern eine hervorragende Wirkung auf die verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden haben.

 

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